Sonntag, 31. August 2014

43. Tag...Warum wir hier sind

Ulaanbaatar

Wir dürfen nicht vergessen zu erwähnen, warum wir überhaupt hier sind. Die Mongol Rallye ist im Grunde genommen eine Charity Veranstaltung. Wir haben in den letzten Monaten unter anderem 1000 Euro für SOS Kinderdorf Ulaanbaatar gesammelt. Das Geld werden wir von zu Hause überweisen, heute sind wir dafür im Kinderdorf empfangen worden.

Zusammen mit Meg von den FNQ Medics durften wir zuerst einer Tanzvorführung beiwohnen, danach eine Kinderdorf Familie in ihrem Haus besuchen. Die Familie bestand aus der Kinderdorf Mutter, die sich um die Kinder kümmert und zehn Kindern unterschiedlichen Alters, die nicht miteinander verwandt sind und aus unterschiedlichen Gründen im Kinderdorf leben.

Wir verbrachten tolle Stunde bei der Familie, durften mit den Kindern spielen. Niki verlor gegen den Ältesten zweimal im Schach, ich spielte Stadt Land Fluss und Meg andere Spiele. Wir bekamen Tee und eine Suppe mit hausgemachten Nudeln.

Wir bedanken uns für die nette Aufnahme und die Geschenke. Gerne hätten wir mehr getan, von zu Hause werden wir due Spenden sofort überweisen. Wir wissen jetzt, dass das Geld hier in guten Händen ist und wirklich benötigt wird.





Samstag, 30. August 2014

42. Tag...Ferdl läuft wieder

Ulaanbaatar

Noch am Vortag hat ein Mechaniker auf Vermittlung der Veranstalter unseren Ferdl von der Ziellinie abgeholt. Ein Dolmetscher war immer dabei. Ohne Werkzeug und Diagnosegerät sind sie drei Mann hoch angerückt. Innerhalb von 30 Minuten lief der Motor wieder und es war klar was zu tun war. Ein Mechaniker überstellte Ferdl in die Werkstatt, Niki fuhr mit.


Heute kamen der Mechaniker und der Dolmetscher pünktlich zur vereinbarten Zeit mit dem fertig reparierten Ferdl zum Hotel. Zusätzlich zur Reparatur wurden auch Öl, Ölfilter und Luftfilter gewechselt. Insgesamt mussten wir 300€ anlegen. Dafür versicherte uns der Mechaniker, dass wir die Heimreise schaffen würden. Jedoch sollten wir auf Asphalt bleiben, noch einmal quer durch die Mongolei würden Aufhängung, Federn und Dämpfere wahrscheinlich nicht aushalten.

Darüber hinaus hatte ich meine Postkarten mit dem Zielfoto erhalten und konnte den ganzen Nachmittag im Irish Pub unseres neuen Hotels (ja, wir haben ind ein besseres gewechselt) herumhängen und alle Karten an unsere Spender schreiben.

41. Tag...Finish Line

Ulaanbaatar

Ganz aus eigener Kraft hatten wir die Ziellinie nicht erreicht. Es war aber trotzdem gültig, da wir es zumindest aus eigener Organisation, ohne Hilfe der Veranstalter, geschafft hatten.

Schon früh waren wir wieder am Graveyard. Der LKW Fahrer war schon da und hatte begonnen, eine wilde Rampe zum Abladen zu bauen. Danach schoben wir Ferdl auf die Zielrampe und schossen das offizielle Zielfoto.





Hier, weit vor dem Zentrum der mongolischen Hauptstadt, trafen wir viele Autos wieder, die wir schon am Start oder auf der Stracke gesehen hatten. Allerdings in teilweise bedauerlichem Zustand.




40. Tag...der Albtraum geht zu Ende

Transport bis Ulaanbaatar

Nach der schlimmsten Nacht überhaupt - die Straße war schlecht wie nie, obwohl uns von mehreren Seiten Asphalt versichert wurde - konnten wir die letzten 300 km bis UB endlich auf Asphalt fahren. Es war immer noch nicht angenehm, da der alte Anhänger schon so ausgeschlagen war, aber weit besser als auf den löchrigen Pisten.

Am Nachmittag erreichten wir langsam besiedeltes Gebiet. Wir mussten uns nun immer öfter in den Autos verstecken, da Personen nicht auf Ladeflächen transportiert werden dürfen.

Endlich erreichten wir die Ziellinie. Huckepack auf dem LKW fuhren wir vor. Zum Abladen war heute keine Zeit mehr, da die Fahrer zu einer Hochzeit mussten. Ferdl hatte, trotz wagemutiger Sicherung am Anhänger, wieder einmal tapfer durchgehalten und konnte über Nacht am Mongol Rallye Graveyard sicher abgestellt werden.



Wir fuhren mit dem Taxi ins offizielle Mongol Rallye Hotel, um endlich zu duschen. Die anderen Teams lauschten schockiert unserer Geschichte. Wir bekamen endlich ein Bier und eine Pizza, das erste richtige Essen nach zwei Tagen. Auch durften wir uns hier auf Platz 156 in die "List of Legends" eintragen.




39. Tag...der Albtraum am Anhänger

Transport nach Ulaanbaatar

Nach einer kalten Nacht im Fahrzeug mit nur wenig Schlaf während einer Pause fuhren wir den ganzen Tag über schlechte Pisten und hatten am Abend gerade mal 400 der insgesamt 1000km bis UB geschafft. Zu Mittag hielten wir länger bei einer Flussquerung, wo gerade andere Mongolisten durchs Wasser geschleppt wurden. Dieser Teil des Abenteuerls entgeht uns damit also auch. Wir konnten auf unserem LKW Anhänger nicht viel mehr tun als zu sitzen und zu warten. Ab und zu Karten spielen war drinnen, lange hielt ich es nicht aus. Ich wurde seekrank und konnte auch nichts essen. Niki ging es besser. Irgendwann verfiel er aber auch in eine Art Lethargie.

Neben den 2 Rallyeautos wurde am LKW ein weiteres Auto, einiges Kleinzeug und ein Pferd transportiert, dass wir von Zeit zu Zeit mit unserer Salatschüssel mit Wasser versorgten.




Dienstag, 26. August 2014

38. Tag...Game over???

Altai

Wir warten in Altai, ob sich Ferdl reparieren lässt. Es gab nicht viel mehr zu tun als Karten zu spielen. Laut Auskunft der Werkstatt ist die elektronische Steuerung kaputt. Am nächsten Tag könne eine Neue eingebaut werden. Ob das funktioniert und ob der Mechaniker ehrlich ist oder nicht doch nur ein kleiner defekt vorliegt, können wir momentan noch nicht nachvollziehen.


Wir hofften nur, weiterfahren und die Rallye auf eigene Faust beenden zu können statt auf der Ladefläche eines LKW.

Dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Am Abend fühlten wir den Mechanikern mit einer Dolmetscherin noch einmal auf den Zahn. Plötzlich war der Schaden nicht mehr in kurzer Zeit zu beheben. Noch am selben Abend sollte aber ein Transport nach Ulaanbaatar abgehen, da ein zweites Rallye Auto hier liegen geblieben war. Es gelang uns den Preis auf 220 $ zu halbieren. So blieb uns nichts anderes übrig als Ferdl für die nächsten 1000km zu verladen. Wir selbst, wie auch die drei Engländer sollten am Anhänger in den Autos sitzen. Minibuss wären zwar bequemer und schneller gewesen, wir wollten Ferdl aber keinesfalls unbewacht lassen, da wir den Fahrern nicht recht trauten.



37. Tag...Die Hoelle ist ein Waschbrett

Irgendwo in der Steppe - Altai

Am Morgen trafen wir einen Yakhirten, der sich für unser Auto interessierte. Wir spendierten ihm einen Tee. Danach half er uns, Ferdl anzuschieben, denn er sprang wieder nicht an. Es gelang nicht, in der Steppe konnten wir nicht so schnell schieben. Zwei Autofahrer halfen dann auch noch mit, auch sie hatten zu wenig Power. Schließlich kamen unsere irischen Freunde, mit ihrer Hilfe gelang es, Ferdl zu starten.

Danach lagen die bislang schlimmsten 180km der ganzen Rallye vor uns. Auf Waschbrettstrassen bis Altai. Größtenteils mussten wir neben der Hauptpiste fahren, um nicht komplett durchgerüttelt zu werden. Es waren permanent Wellen, Loecher und sandige Stellen zu überwinden. Ferdl hielt tapfer durch, wir litten mit ihm. Auch den Iren ging es nicht besser, und die beiden Engländer (Team "Scone to Mongolia"), die wir aus Semej kannten, schlichen dahin. Wir entschieden uns, schneller zu fahren, da man das Waschbrett so weniger spürt. Dafür musste Niki hochkonzentriert fahren, um allen Hindernissen ausweichen zu können.



In Altai machten wir Pause. Ferdl konnten wir nun überhaupt nicht mehr starten. Alle Tricks waren vergeblich. Es blieb uns nichts anderes übrig, als in die lokale Werkstatt ("Mongol Rallye Auto Service", gehoert aber nicht dem Veranstalter) zu fahren und zu warten. Am Abend bekam ein Elektroniker Ferdl wieder zum Laufen, er startete aber nur manchmal und manchmal wieder nicht. Es war also ein schwierigeres Problem.

Es hiess warten bis zum nächsten Tag.

36. Tag...Verschollen im Niergendwo

Irgendwo am Ende des Asphalts - Irgendwo in der Steppe

So früh wie die Iren schlafen gegangen waren, waren sie auch schon wieder auf den Beinen.Wir ließen uns mehr Zeit, trafen sie aber noch einige Male an der Strecke. Bis Altai erwarteten wir nur 300km ohne Asphalt. Zunächst fuhren wir entlang einer risiegen Baustelle, dann auf neuem Asphalt und schliesslich mitten durch die Steppe. Im 90 Grad Winkel trafen wir dann auf eine ältere Asphaltstrasse und entschieden, dieser nach Osten zu folgen. Nach fast 200km endete sie bei einer Mine. Über eine Schotterpiste kamen wir wieder zur Hauptstrasse, deren Asphalt an der Kreuzung ebenfalls endete. Wir mussten dieser noch 270km folgen, um nach Altaj zu gelangen. Im Ort Darbi rasteten wir kurz und fuhren dann noch ein Stück weiter. Warum wir so falsch gefahren waren, blieb uns unklar, die Iren taten das gleiche, leider trafen wir sie heute nicht mehr. Wir hatten 500km geschafft und waren am Abend noch immer 180km von Altai entfernt.




35. Tag...Abenteuerland

See nahe Oelgij - Khovd - Irgendwo am Ende des Asphalts

Wir brachen bald auf. Zuvor fuhren unsere US-Freunde Benji, Nick und Cooper noch an uns vorbei, jedoch ohne uns zu sehen. Heute war großes Abenteuer angesagt. Bald endete der Asphalt und es folgten richtige mongolischen Pisten mit allen Schikanen: unklare Wegführung, ein Sumpf und ein paar kleine Flüsse waren zu meistern. Alles kein Problem, die Einheimischen auf ihren Pferden zeigten uns stets die richtige Richtung an.


Am Nachmittag kamen wir zu einer Schlüsselstelle der Rallye. An einer Stelle war die Brücke weggeschwemmt worden, ein Durchfahren des großen Flusses an dieser Stelle war unmöglich. Sofort waren Mongolen zur Stelle, die uns mit ihrem Geländewagen gegen Geld schleppen wollten. Gerade als wir zusagten, kam das rumänische Team "Dracula Khan" in der Gegenrichtung (also auf der Heimreise) daher, um uns vor diesen Ganoven zu warnen. Schon einige Autos seien an dieser Stelle verreckt. Einen Kilometer fussabwärts gäbe es aber eine neue Brücke, sie sei nur schwer zu finden. Rettung in letzter Sekunde, wir wurden die Ganoven schnell wieder los.



Mit Informationen über die weitere Strecke konnten wir weiterfahren. Bis Khovd gab es keinen Asphalt mehr, danach gab es 120km neue Strasse. Wir fuhren bis zum Ende des Asphalts und campierten neben der Strasse mit den 3 irischen Motorrad Mongolisten Steve, Aaron und Kevin.

Diese drei sind wirklich hart im Nehmen. Mit ihren 125er Honda haben sie es schon fast geschafft. Total verdreckt und müde wollen sie nur mehr ins Ziel und dann nach Hause.Die Motorräder waren in katastrophalem Zustand, das erste war schon in Belgien einegangen, woraufhin Steve 4 Tage am Sozius mitfuhr, bis er ein neues Motorrad bekam.

34. Tag...die beruechtigstste Grenze war ein Lercherlschas

Tashanta (Mongolische Grenze) - See 40km westlich Oelgij

Als erster parkte Ferdl vor der Grenze. In der Nacht waren noch ein Auto und ein leerer Bus dazu gekommen. Wir waren früh auf den Beinen, um alles für die Grenze parat zu haben. Ab neun Uhr mussten wir uns im Immigration Office im Ort einen Stempel holen. Das dauerte ewig, der Beamte kam zu spät, die Mongolen drängten sich vor und sein Computer startete langsam.

Mit den 9 FNQ Medics bildeten wir schließlich eine Barriere, sodass keiner mehr vorbei kam. Die Ausreise selbst war dann weniger problematisch, die russische Grenzerin könnte übrigens die Zwillingsschwester von Angela Merkel gewesen sein.

Die Einreise in die Mongolei ging schnell. Einige Formulare wurden ausgefuellt, eine Liste mit allen Teams der Veranstalter lag bereits vor. Die mongolische Beamtin zog einen goldenen Stempel mit Schraubdeckel aus ihrer Uniformjacke, stempelte bedächtig die Papiere, blickte kurz in unser Auto und schon ging es weiter. Danach noch schnell eine Versicherung abgeschlossen (ob echt oder nicht bleibt unklar, der Wisch sieht jedenfalls toll aus).



Zunächst war alles Schotterstrasse, bald kamen wir auf neuen Asphalt bis Ölgij. Dort gingen wir in die Sauna, um uns von der kalten Nacht aufzuwärmen und fuhren dann noch zu einem See, wo wir die nächste, weniger kalte Nacht campierten.

Montag, 25. August 2014

33. Tag...Traumstrassen in Russland

Barnaul - Tashanta (Mongolische Grenze)

Wir sind schon früh ohne Frühstueck von der Metropole Barnaul aufgebrochen. Heute lagen 750km ins Altai Gebirge vor uns. Zum Glück sind die russischen Strassen bestens ausgebaut. Es ist schon beeindruckend, wie riesig Russland ist. Barnaul ist die letzte grosse Stadt, dann gehts durch Täler und über Pässe in die Berge, hunderte Kilometer weit, ganz anders als zu Hause, wo der Talschluss nach spätestens 50 km erreicht ist.





In einer Kleinstadt machten wir Rast, hier gab es beste Palatschinken. Wir wurden dabei von den Wienern in ihren3 Fiat Pandas überholt. Später trafen wir noch die australischen "FNQ Medics" mit 4 gleichen VW Polos, immer im Konvoi unterwegs, alles gleichzeitig machend.

Am Abend rasteten wir am Fluss. Dabei fuhren 5 weitere Teams an uns vorbei. Die Mongolistendichte steigt! Wir fuhren noch weiter zur Grenze im Ort Tashanta, obwohl wir wussten, dass sie heute schon zu sei.

Dort angekommen trafen wir auf einen russischen Grenzer mit besten Englischkenntnissen. Er erklärte uns den Ablauf der Grenzüberquerung für nächsten Morgen, liess uns Ferdl direkt vor dem Tor parken und unser Zelt gleich neben dem Grenzzaun aufbauen. Mit einem "Wässerchen" (=Vodka) bereiteten wir uns auf die kalte Nacht in den Bergen vor.

Mittwoch, 20. August 2014

32. Tag...Abstecher nach Russland

Semej/Semipalatinsk (Kazakhstan) - Barnaul (Russland)

Unsere Tage in Kasachstan neigten sich dem Ende zu. Durch die großen Entfernungen mussten wir leider sehr viel fahren und hatten weniger Zeit als in anderen Ländern.

Gleich hinter Semej überquerten wir die russische Grenze. Sie war sehr unproblematisch, in nur eineinhalb Stunden und ohne großen bürokratischen Aufwand waren wir in Russland angelangt. Allerdings nur für zwei Tage.

Die Stadt Barnaul war das Ziel. Wir erwarteten uns nicht viel und wurden ganz schön überrascht. Barnaul ist eine moderne russische Großstadt mit europäischen Preisen. Wir mussten uns hier mit Vorräten für die kommenden Tage in der moingolischen Steppe eindecken.



Unser Hotel war im 13. Stock eines Plattenbaus eingerichtet und überaschte uns mit der Aussicht und den schön eingerichteten, neuen Zimmern.

Unser Maskottchen Scrat hat zur Einreise endlich mal wieder einen Spruch des Tages von sich gegeben:


In den nächsten Tagen werdet ihr kaum Neues von uns lesen können. Ab morgen gehts durch die Mongolei, ganz ohne Hotels, Internet und WC Spülung.

31. Tag...die schönste Stadt der Welt

Georgievka - Semej/Semipalatinsk

Zeitig in der Früh fuhren wir die letzten 150km bis Semej. Wir wollten am selben Tag noch den Poligon, das ehemalige sowjetische Atomtestgelände besuchen. Auf einem Stück Steppe, etwa ein Fünftel der Fläche Österreichs, wurden früher Atomtests durchgeführt. Dabei entstand auch der sogenannte Atomsee. Weiters kann man noch verlassene Siedlungen und ehemalige Raketenschächte sehen. In der Stadt Kurtschatov gibt es ein Museum. Wir hatten allerdings keine Informationen, ob man privat dorthin kommt. Ein Kontakt eines Tourveranstalters war uns allerdings bekannt. Dieser erwies sich aber leider als nicht mehr existent. Wir versuchten über andere Büros eine Tour zum Poligon zu buchen. Dies gelang uns leider nicht, da man rechtzeitig vorher reservieren muss. Der Poligon darf nur mit Sondergenehmigung besucht werden.

So bleib uns nichts anderes übrig, als einen Tag in der schönsten Stadt der Welt zu verbringen. Semej bietet so gut wie nichts Sehenswertes. Man kann lediglich den Jertis Fluss besuchen und darin auch baden und das Denkmal an die Opfer der Atomtests besichtigen.
 

Bei unserem Hotel trafen wir am Abend zwei weitere Rallyeteams, die "Great Denmark Explorers" und "Scone to Mongolia" aus England. Es wurde ein lustiger Abend mit Plov, etwas Wodka und Karaoke.


Hinter dem Hotel fanden wir einen Park mit einer riesigen Leninstatue. Daneben standen weitere Lenin, Stalin und Marx Büsten.


30. Tag...Friends on the road

Karpal Arasan - Georgievka

Wir verließen den Kurort Karpal Arasan gleich nach dem Frühstück, wieder unter der Aufsicht der strengen "Grande Dame vom Sanatorium". Jetzt wussten wir auch, warum die Grenzer gestern so hämisch gelacht hatten, als wir sagten, wir fahren über den Pass zur Hauptstrasse zurück. Die Straße war ab Karpal Arasan eine grobe Piste, die kurzen Anstiege waren nur mit Mühe zu bewältigen. Grobe Steine lagen auf dem Weg, die Landschaft mit Blick auf die Altai Berge war dafür atemberaubend.


Irgendwo zwischen zwei Kleinstädten sahen wir plötzlich ein Mongolistenauto. Wir hielten kurz an und staunten nicht schlecht, es waren unsere amerikanischen Freunde Benji, Cooper und Nick in ihrem Suzuki. Sogleich änderten wir unseren Plan und fuhren nicht mehr bis Semej durch, sondern campierten gemeinsam in der Steppe. Hier, weit weg von großen Städten, war der nächtliche Sternenhimmel beeindruckend. Sogar die Milchstraße konnte man deutlich sehen.


29. Tag...Geduldet im Sperrgebiet

Almaty - Karpal Arasan

Weil wir einen tollen Mechaniker gefunden haben, der Sonntag in der Früh kommen wollte, um zu testen, was mit Ferdl nicht in Ordnung sei, hatten wir fast gehofft, das er heute wieder nicht anspringt. So war es aber nicht. Ferdl läuft wieder problemlos. Allerdings wissen wir nicht, was los war, wodurch die Unsicherheit bleibt, doch noch irgendwo liegen zu bleiben.

Am Morgen fuhren wir zuerst zum Großen Almatiner See hinauf, einem beliebten Ausflugsgebiet der Städter. Die tolle Bergstraße führte auf 2500m Seehöhe hinauf. Der See selbst ist allerdings nicht zugänglich, da er bereits in der Grenzzone zu Kirgistan liegt. Um Kasachstan befinden sich diese, mehrere Kilometer tiefen Zonen, die nur mit Sondergenehmigung betreten werden dürfen. Wir wollten die Soldaten eigentlich nur fragen, ob man hier wandern darf. Das darf man nicht. Und damit wir dies auch verstünden, gab es gleich wieder einmal eine "Straff" (diesmal 30$ für die Pfosten). Schon interessant, wie leicht man hier mit dem Gesetz in Konflikt gerät.



Wir verließen den netten Ort Richtung Norden. An einer Nebenstraße liegt der Kurort Karpal Arasan, dort wollten wir hin, vielleicht könnte man in einer kleinen Therme noch etwas planschen und danach im Zelt übernachten. Was wir nicht wussten: Der Kurort liegt auch in der Grenzzone. Wir wurden angehalten, erklärten unser Vorhaben, und wurden weder eingelassen noch abgewiesen. Nach einem großen Palaver und der Befragung durch mehrere Kommandanten durften wir tatsächlich ohne Berechtigung (und ohne "Straff") in die Zone einfahren. Der Kommandant begleitete uns in seinem Dienst-Lada zum Sanatorium. Zelten spielte es also nicht.

Glücklicherweise waren im Sanatorium Zimmer zu vermieten, auch für kurzzeitige Gäste. Therme oder ähnliche Badvergnügen gab es aber nicht und für die Sauna ware es schon zu spät. Dafür bekamen wir von der gestrengen Kantinenleiterin tatsächlich noch etwas zu essen, allerdings mit dem Verweis, nicht zu trödeln.

Irgendwie originell und typisch für Mongolisten wie uns, in einem kasachischen Kurort im Sperrgebiet zu enden, denn wie heißt doch gleich ein Mongol Rallye Leitspruch: "Travelling is for Sissies"


Samstag, 16. August 2014

28. Tag...Ferdl spinnt total

Der ursprüngliche Plan sah vor, dass wir heute bis nach Ostkasachstan weiterfahren sollten. Nach Studium der Karte sahen wir aber ein, dass dies zu weit wäre. Leider müssen wir jetzt auf die Befahrung des "Österreichischen Weges", einer wilden Straße durch die Berge, die im 1. Weltkrieg von österreichischen Kriegsgefangenen errichtet wurde, verzichten.

Stattdessen wollten wir heute Almaty besichtigen und danach noch zum Sharyn Canyon weiterfahren. Leider machte uns Ferdl einen Strich durch die Rechnung. Er ließ sich wieder nicht starten. Über das Hotel, dass ausnahmsweise ein sehr teures war, kamen wir zu einem Experten für Toyota, der mit seinem Diagnosegerät nachsah. Leider hatten wir Ferdl aber inzwischen anrollen lassen und er ließ sich wieder problemlos starten, da der Motor warm war. So konnte kein Fehler gefunden werden.

Wir kamen mit unserem Mechaniker Danijar überein, dass es besser wäre, noch einen Tag hier zu bleiben. Falls der Fehler am nächsten Morgen wieder aufträte, würde er sofort kommen. So wüssten wir dann wenigstens, was fehlerhaft ist und könnten gegebenenfalls sogar eine Reparatur in die Wege leiten.

Also werden wir notgedrungen noch eine Nacht in demselben sehr teuren Hotel verbringen müssen, um es in der Früh noch einmal zu versuchen.

Und wir hatten uns schon so auf Camping in der Steppe bei kühlen Temperaturen und leichtem Regen gefreut...




Etwas positives gibt es auch noch zu melden: Durch viel gut zureden erhielten wir unsere Registrierung für Kasachstan trotz Wochenendes noch heute. Normalerweise wird das nur zwischen Montag und Freitag erledigt. Da wir aber planen, die nächsten Tage campend zu verbringen, hätte dies schwirig werden können. Wir wissen ja auch nicht, wie lange es dauert, die begehrten Stempel zu erhalten.