Dienstag, 30. September 2014

Fotos reingestellt!

Endlich haben wir es geschafft, ein paar Fotos von der Rückreise durch Russland zu veröffentlichen. Also einfach die letzten Einträge noch einmal durchschauen....

Sonntag, 21. September 2014

61. Tag...Lipdub

Kapfenberg

Unsere lange Reise von über zwei Monaten, über 30.000 Kilometer und durch 19 Länder sollte im obersteirischen Kapfenberg ihr Ende finden. Genau passend mit unserer Rückkehr wurde dort ein Musikvideo mit der Bevölkerung gedreht. Vereine, Schulen und Bewohner der Stadt kamen in einer neuen Langversion des OPUS Hits "Life is Life" vor. Niki und ich wollten so unsere Reise ausklingen lassen.

Unter folgendem Link könnt ihr das Video ansehen, leider kommen wir mit unserem Ferdl ziemlich am Anfang nur ganz klein und sehr kurz vor, da wir keine Gelegenheit hatten, im Sommer bei einer der vorbereitenden Gespräche dabei zu sein und eine bessere Rolle zu erhalten:


Oder einfach die Suchworte OPUS und Lipdub eingeben!

Das Projekt Mongol Rally ist nun endgültig zu Ende. Die Spenden an SOS Kinderdorf und den Verein Freundeskreis Mongolei werden wir im Laufe der kommenden Tage überweisen.

60. Tag...Relax

Laa an der Thaya

Nachdem mein Plan aufgegangen war und ich es am Vortag bis nach Laa an der Thaya an der österreichisch-tschechischen Grenze geschafft hatte, konnte ich mir heute einen Tag Pause in der Therme in Laa gönnen. Das war nach der langen Fahrt auch unbedingt nötig, vor allem da ich mithilfe der Massagedüsen im Thermalbecken meinen schmerzenden Hintern massieren musste.

Dienstag, 16. September 2014

58.-59. Tag...Heimwärts

Moskau - Vilnius

Schon sehr früh brach ich am Dienstag von Sergeys Wohnung in Moskau auf, um dem Stau auf der Ringautobahn MKAD zu entgehen, der spätestens um 6:30 Uhr beginnt.

Bis zur Grenze waren es 640km, die schnell heruntergespult waren, da der Verkehr sehr gering war. Die Grenze dauerte etwas länger (2,5 Stunden). Ich musste auf europäischer Seite das Auto wieder in den Schengen Raum importieren. Dies ist für das Carnet de Pasage, das wir im Iran benötigten, wichtig, da wir sonst die Kaution nicht zurück bekommen. Ich könnte den Wiederimport zwar auch in Österreich machen, nun erspare ich mir aber einen Weg zu Hause. Außerdem mussten die lettischen Zöllner, die übrigens ausgesprochen bemüht und freundlich waren, ohnehin etwas dazu lernen. In seinen acht Dienstjahren war dem bearbeitenden Beamten bisher kein derartiges Carnet untergekommen. Er musste zunächst mit Riga Rücksprache halten und ließ sich dann von mir erklären, wo was einzutragen war.

Am Nachmittag schaffte ich es noch bis Vilnius, die Hauptstadt Litauens. Dort ließ ich mir am nächsten Tag eine vormittägliche Stadtbesichtigung nicht nehmen, obwohl es noch 1000km bis zur österreichischen Grenze waren, die ich am selben tag abspulen wollte. Vilnius hat einen schönen, kleinen Altstadtkern und eine Burgruine über dem Fluss.



Die lange Fahrt bis Österreich schaffte ich tatsächlich noch. Durch ganz Polen und Tschechien benötigte ich dafür etwa 14 Stunden. Um ein Uhr früh erreichte ich Laa an der Thaya und war erstmals seit fast zwei Monaten wieder auf österreichischem Boden.

55.-57. Tag...Bei Freunden

Moskau

Bereits am Freitag Abend war ich bei meinem Freund Sergey angekommen. Ich durfte bei ihm in der Wohnung übernachten, was in Moskau aufgrund hoher Hotelpreise ein großer Vorteil ist.

Am Samstag fuhren wir mit dem Zug zu seinem Bruder Wowa und dessen Familie mit drei Kindern und einem weiteren Gastkind in den Ort Kaschira. Die Familie hat dort ein neu erbautes Landhaus ("Datscha") mit fünf Schlafzimmern. Ich durfte das Wochende dort verbringen und wurde ausreichend verköstigt. Nach der langen Fahrt durch Sibirien tat die Rast ausgesprochen gut.

Außerdem konnte ich so einen Einblick in das Freizeitverhalten der Moskowiter erhalten - nämlich so schnell es geht raus aus der Stadt ins Landhaus und dann mit der ganzen Familie nichts tun außer essen und die Ruhe genießen.






Auch wenn meine Freunde nicht deutsch sprechen, möchte ich mich an dieser Stelle für die ausgesprochen großzügige Gastfreundschaft bedanken. Ich freue mich auf ein Wiedersehen. Auch den geschenkten Riesenkürbis aus dem eigenen Garten werden wir zu Hause bald verarbeiten.

Am Montag hatte ich mir dann noch einen Tag Zeit genommen, um Moskau ein wenig zu besichtigen. Neben der berühmten Basilius Kathedrale sah ich die Christi-Erlöser-Kirche, die Fußgängerzone Arbatskaya, das Hotel Ukraina mit Aussicht über die Stadt vom 33. Stock und ein paar schöne Metrostationen im Zentrum. Leider, welch eine Schande, hatte ich zu wenig Zeit, um den Kreml auch zu betreten. Ich konnte lediglich aussen herum spazieren.



Dafür hatte ich die einmalige Gelegenheit, eine echte russische Banja zu besuchen. Gemeinsam mit Sergey, Wowa und Sohn Wowa jr. traf ich mich in der ältesten Banja der Stadt. Die Banja ist die russische Art der Sauna, ein Dampfbad, das wesentlich intensiver als eine Sauna ist, da die Luft viel feuchter ist. Hier sitzt man nur wenige Minuten im Dampfbad und hat dann viel Platz in den Wasch- und Aufenthaltsräumen zum Erholen und - wie könnte es in Russland anders sein - zum Essen. Wie es sich für Russland gehört darf reichlich Essen und Trinken nicht fehlen; die Banja hat auch einen eigenen Restaurantbetrieb, es kann aber jederzeit eigene Verpflegung mitgebracht werden.

Freitag, 12. September 2014

51. - 54. Tag...weiter durch Sibirien

Novosibirsk - Omsk - Ekaterinburg - Moskau

Man kann sich gar nicht vostellen, wie riesig Russland ist. Von Novosibirsk bin ich noch einmal vier Tage gefahren, um Moskau zu erreichen. Dabei hatte ich aber so gut wie gar keine Zeit, etwas anderes zu tun, als zu fahren. Lediglich in Omsk gönnte ich mir einen Nachmittag Pause. In Omsk gibt es noch drei Lenin Statuen, zwei davon hatte ich entdeckt. Eine steht beim Bahnhof und überblickt den Vorplatz.


Kurz vor Ekaterinburg traf ich auf ein weiteres Mongol Rally Team auf der Rückreise. Will und Olly fuhren mit ihrem London Taxi mit 80km/h durch Russland. Ich verlangsamte meine Fahrt ( ich bin ohnehin immer zu schnell gefahren, da die russischen Strassen so gut sind und der Verkehr und die Polizei in Sibirien praktisch nicht existieren) und wir fuhren gemeinsam die letzten 150km bis Ekatreinburg.

Dort angekommen teilten wir uns ein Zimmer in einem besseren Hotel und machten die Stadt unsicher (sofern müde Mongolisten dazu überhaupt in der Lage sind). Vorzüglich speisen lässt es sich im Restaurant UdSSR ("CCCP Restoran"). Wider meinen Erwartungen ist es aber nicht in nüchterner Sowjet-Speisesaal-Atmosphäre dekoriert, sondern ein prunkvoller Salon. Auch das Service war bemüht und nicht sowjetisch nachlässig.



Von Ekaterinburg waren es noch 1800km bis Moskau. Die schaffte ich in zwei sehr anstrengenden Tagen, wobei ich in einem der zahlreichen Motels am Straßenrand nächtigte. Im Auto wollte ich auf den belebteren Strassen des europaeischen Russland nicht mehr schlafen. Von diesen Motels kann ich aber nur abraten, sie sind zwar sehr billig (11 Euro), aber grottenschlecht (keine frische Bettwaesche!). Ich schlief samt Gewand und Haube und hütete mich davor, die Dusche zu benutzen.

Montag, 8. September 2014

49. - 50. Tag...Sibiriens Hauptstadt

Baikalsee - Novosibirsk

Es stand eine lange Fahrt auf dem Programm. Innerhalb der kommenden 6 Tage will ich Moskau erreichen. In den ersten 2 Tagen schaffte ich 1900km bis Novosibirsk. Am Sonntag ließ ich mir vor der Abfahrt einen kurzen Morgenspaziergang durch Irkutsk aber dennoch nicht nehmen. Die Städte in Sibirien geben zwar touristisch nicht viel her, sind es aber trotzdem wert, besucht zu werden. Immer wieder findet man sehenswerte Gebäude, einen Markt oder eine nette Promenade an einem Fluss.

Sibiriens Hauptstadt Novosibirsk liegt mitten im Wald. 1,5 Millionen Menschen leben hier. Die Stadt hat den grössten Bahnhof an der Transsibirischen Eisenbahn und ein U-Bahn Netz. Trotz der Abgeschiedenheit ist die Lebensqualität mitten in Sibirien erstaunlich hoch.

Leider hatte ich nur wenig Zeit zum Besichtigen, da ich erst um 18.00 ankam. Die Strassen durch Sibirien sind zwar, wie überall in Russland, grösstenteils gut ausgebaut und der Verkehr ist nicht sehr stark, die Entfernungen sind jedoch gigantisch. Ich saß fast die beiden ganzen Tage im Auto.



45. - 48. Tag...Der grosse See

Ulaanbaatar - Baikalsee

Fotos folgen!

Einen Tag später als geplant fuhr auch ich am Mittwoch Richtung Heimat ab. Bis zur russischen Grenze waren es etwa 350km. Die Grenze war schnell geschafft. Anders ging es dem Team "..." (Name leider vergessen - es ist der kleine Bedford Bus im Disco Look). Die beiden Herren warteten schon 6 Stunden auf die Ausreise aus Russland. Grund war ein fehlender Eintrag im Zollformular für das Auto.

Ich fuhr bis einige Kilometer nach Ulan Ude durch, hatte im Dunkeln einen Reifenplatzer, musste aber, dank des geschenkten Wagenhebers der Kanadier nichts auspacken zum Reifenwechsel, und übernachtete schließlich im Auto bei einer Tankstelle.


Am Donnerstag ging es früh weiter. Bei Irkutsk ließ ich den Reifen reparieren, fand aus der Stadt fast nicht mehr hinaus und erreichte bei 6 Grad Kälte in sommerlichem Gewand den Baikalsee, wo ich in einem Privatzimmer ein Quartier fand.

In der Nacht von Samstag auf Sonnatg durfte ich bei einem Angelausflug mitfahren. Vasilli, der Mann meiner Gastgeberin, besitzt ein Schiff, dass er für Ausflugsfahrten verchartert. Es war groß genug, dass genug Platz zum Schlafen war, ich bekam eine eigene Kabine. Auch ein Aufenthaltsraum war vorhanden. Zehn Angler waren an Bord, ich wurde sofort in die Runde aufgenommen, es gab reichlich zu essen und zu trinken (fast ausnahmslos Vodka, gelegentlich auch mal einen Tee). Nur die Fische wollten nicht anbeissen - alle zehn Angler hatten gerade einmal fünf Fische gefangen.



45. Tag...Dschinggis Khan

Ulaanbaatar

Niki ist heute morgen nach Hause geflogen, das Team "One Way Ticket to Adventureland" besteht also nur mehr aus mir, Xandl, alleine.

Bevor auch ich nach Hause abreiste, Ferdl war zum 2. Mal aus der Werkstatt retour und hatte eine neue Benzinpumpe erhalten, fuhr ich noch zum Dschinggis Khan Denkmal hinaus. Es liegt etwa 50 km westlich der Stadt mitten in der Steppe. Das Denkmal stellt einen riesigen Dschinggis Khan auf seinem Pferd dar, in dessen Innerem sogar ein Aufzug Platz hat. Besucher können so auf den Aussichtsbalkon auf der Mähne des Pferdes gelangen.

Im Inneren des Denkmalsgebäudes befindet sich ein kleines Museum bronzezeitlicher Funde aus der Mongolei. Diese Sammlung ist eine private Leihgabe.


Den Besuch gestalteten wir als Joint Venture dreier Teams. Neben mir waren Meg Stewart, letzter Rest der 9-koepfigen "FNQ Medics", und Andy Resch vom Team "YoloSwag" dabei. Wir fuhren gemeinsam mit Ferdl hianus. Einer der beiden durfte liegend auf der Ladefläche Platz nehmen (das ist dort, wo normalerweise die hinteren Sitze sein sollten), wobei ich gerade so viel von der Ausrüstung im Hotel ließ, dass eine Person hineinkriechen konnte.



Die Postkarten an alle Spender habe ich heute morgen übrigens auch abgeschickt. Wenn eine also nicht ankommen sollte, liegt es an der Post!

44. Tag...Freundeskreis Mongolei

44. Tag... Freundeskreis Mongolei

Am Montag, dem letzten Tag in Ulaanbaatar, planten wir einen abschließenden Ausflug bevor es zurück in die Heimat geht - doch unser Ferdl machte uns erneut einen Strich durch die Rechnung! So fiel also die Besichtigung des größten Chinggis Khaan Denkmals der Mongolei aus; stattdessen mussten wir erneut in die Werkstatt...

Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, steht hinter der MongolRally der gute Zweck. Die eine Hälfte unserer Spenden geht an SOS Kinderdorf, die wir am Sonntag besuchen durften. Der zweite Teil soll dem 'Freundeskreis Mongolei' zugute kommen. Die Einrichtung betreut behinderte Kinder, deren Eltern aus zeitlichen bzw. finanziellen Gründen nicht in der Lage sind sich um sie zu kümmern. Es ist eine kleine, erst vor zwei Jahren gegründete schweizer Organisation, die noch im Anfangsstadium steckt. Die Räumlichkeiten befinden sich eher unscheinbar im Keller desulater Wohngebäude - wir hatten Mühe diese erst einmal zu finden!! Bei unserem Besuch an jenem Nachmittag erzählte man uns der Verein wolle in nächster Zeit nicht nur die Räumlichkeiten renovieren sondern auch ein Physiotherapiezentrum einrichten. Wir erkannten sofort, dass hier jeder Euro gut gebraucht werden kann!




Zurzeit werden lediglich eine Hand voll Kinder betreut die zudem gemeinsam mit ihren Betreuern eine Filzwerkstätte betreiben. Diverse Erzeugnisse aus Filz werden hier gefertigt. Wir ließen uns gerne zu ein paar Filzpatschen und handgestrickter Wollsocken überreden...




Sonntag, 31. August 2014

43. Tag...Warum wir hier sind

Ulaanbaatar

Wir dürfen nicht vergessen zu erwähnen, warum wir überhaupt hier sind. Die Mongol Rallye ist im Grunde genommen eine Charity Veranstaltung. Wir haben in den letzten Monaten unter anderem 1000 Euro für SOS Kinderdorf Ulaanbaatar gesammelt. Das Geld werden wir von zu Hause überweisen, heute sind wir dafür im Kinderdorf empfangen worden.

Zusammen mit Meg von den FNQ Medics durften wir zuerst einer Tanzvorführung beiwohnen, danach eine Kinderdorf Familie in ihrem Haus besuchen. Die Familie bestand aus der Kinderdorf Mutter, die sich um die Kinder kümmert und zehn Kindern unterschiedlichen Alters, die nicht miteinander verwandt sind und aus unterschiedlichen Gründen im Kinderdorf leben.

Wir verbrachten tolle Stunde bei der Familie, durften mit den Kindern spielen. Niki verlor gegen den Ältesten zweimal im Schach, ich spielte Stadt Land Fluss und Meg andere Spiele. Wir bekamen Tee und eine Suppe mit hausgemachten Nudeln.

Wir bedanken uns für die nette Aufnahme und die Geschenke. Gerne hätten wir mehr getan, von zu Hause werden wir due Spenden sofort überweisen. Wir wissen jetzt, dass das Geld hier in guten Händen ist und wirklich benötigt wird.





Samstag, 30. August 2014

42. Tag...Ferdl läuft wieder

Ulaanbaatar

Noch am Vortag hat ein Mechaniker auf Vermittlung der Veranstalter unseren Ferdl von der Ziellinie abgeholt. Ein Dolmetscher war immer dabei. Ohne Werkzeug und Diagnosegerät sind sie drei Mann hoch angerückt. Innerhalb von 30 Minuten lief der Motor wieder und es war klar was zu tun war. Ein Mechaniker überstellte Ferdl in die Werkstatt, Niki fuhr mit.


Heute kamen der Mechaniker und der Dolmetscher pünktlich zur vereinbarten Zeit mit dem fertig reparierten Ferdl zum Hotel. Zusätzlich zur Reparatur wurden auch Öl, Ölfilter und Luftfilter gewechselt. Insgesamt mussten wir 300€ anlegen. Dafür versicherte uns der Mechaniker, dass wir die Heimreise schaffen würden. Jedoch sollten wir auf Asphalt bleiben, noch einmal quer durch die Mongolei würden Aufhängung, Federn und Dämpfere wahrscheinlich nicht aushalten.

Darüber hinaus hatte ich meine Postkarten mit dem Zielfoto erhalten und konnte den ganzen Nachmittag im Irish Pub unseres neuen Hotels (ja, wir haben ind ein besseres gewechselt) herumhängen und alle Karten an unsere Spender schreiben.

41. Tag...Finish Line

Ulaanbaatar

Ganz aus eigener Kraft hatten wir die Ziellinie nicht erreicht. Es war aber trotzdem gültig, da wir es zumindest aus eigener Organisation, ohne Hilfe der Veranstalter, geschafft hatten.

Schon früh waren wir wieder am Graveyard. Der LKW Fahrer war schon da und hatte begonnen, eine wilde Rampe zum Abladen zu bauen. Danach schoben wir Ferdl auf die Zielrampe und schossen das offizielle Zielfoto.





Hier, weit vor dem Zentrum der mongolischen Hauptstadt, trafen wir viele Autos wieder, die wir schon am Start oder auf der Stracke gesehen hatten. Allerdings in teilweise bedauerlichem Zustand.




40. Tag...der Albtraum geht zu Ende

Transport bis Ulaanbaatar

Nach der schlimmsten Nacht überhaupt - die Straße war schlecht wie nie, obwohl uns von mehreren Seiten Asphalt versichert wurde - konnten wir die letzten 300 km bis UB endlich auf Asphalt fahren. Es war immer noch nicht angenehm, da der alte Anhänger schon so ausgeschlagen war, aber weit besser als auf den löchrigen Pisten.

Am Nachmittag erreichten wir langsam besiedeltes Gebiet. Wir mussten uns nun immer öfter in den Autos verstecken, da Personen nicht auf Ladeflächen transportiert werden dürfen.

Endlich erreichten wir die Ziellinie. Huckepack auf dem LKW fuhren wir vor. Zum Abladen war heute keine Zeit mehr, da die Fahrer zu einer Hochzeit mussten. Ferdl hatte, trotz wagemutiger Sicherung am Anhänger, wieder einmal tapfer durchgehalten und konnte über Nacht am Mongol Rallye Graveyard sicher abgestellt werden.



Wir fuhren mit dem Taxi ins offizielle Mongol Rallye Hotel, um endlich zu duschen. Die anderen Teams lauschten schockiert unserer Geschichte. Wir bekamen endlich ein Bier und eine Pizza, das erste richtige Essen nach zwei Tagen. Auch durften wir uns hier auf Platz 156 in die "List of Legends" eintragen.




39. Tag...der Albtraum am Anhänger

Transport nach Ulaanbaatar

Nach einer kalten Nacht im Fahrzeug mit nur wenig Schlaf während einer Pause fuhren wir den ganzen Tag über schlechte Pisten und hatten am Abend gerade mal 400 der insgesamt 1000km bis UB geschafft. Zu Mittag hielten wir länger bei einer Flussquerung, wo gerade andere Mongolisten durchs Wasser geschleppt wurden. Dieser Teil des Abenteuerls entgeht uns damit also auch. Wir konnten auf unserem LKW Anhänger nicht viel mehr tun als zu sitzen und zu warten. Ab und zu Karten spielen war drinnen, lange hielt ich es nicht aus. Ich wurde seekrank und konnte auch nichts essen. Niki ging es besser. Irgendwann verfiel er aber auch in eine Art Lethargie.

Neben den 2 Rallyeautos wurde am LKW ein weiteres Auto, einiges Kleinzeug und ein Pferd transportiert, dass wir von Zeit zu Zeit mit unserer Salatschüssel mit Wasser versorgten.




Dienstag, 26. August 2014

38. Tag...Game over???

Altai

Wir warten in Altai, ob sich Ferdl reparieren lässt. Es gab nicht viel mehr zu tun als Karten zu spielen. Laut Auskunft der Werkstatt ist die elektronische Steuerung kaputt. Am nächsten Tag könne eine Neue eingebaut werden. Ob das funktioniert und ob der Mechaniker ehrlich ist oder nicht doch nur ein kleiner defekt vorliegt, können wir momentan noch nicht nachvollziehen.


Wir hofften nur, weiterfahren und die Rallye auf eigene Faust beenden zu können statt auf der Ladefläche eines LKW.

Dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Am Abend fühlten wir den Mechanikern mit einer Dolmetscherin noch einmal auf den Zahn. Plötzlich war der Schaden nicht mehr in kurzer Zeit zu beheben. Noch am selben Abend sollte aber ein Transport nach Ulaanbaatar abgehen, da ein zweites Rallye Auto hier liegen geblieben war. Es gelang uns den Preis auf 220 $ zu halbieren. So blieb uns nichts anderes übrig als Ferdl für die nächsten 1000km zu verladen. Wir selbst, wie auch die drei Engländer sollten am Anhänger in den Autos sitzen. Minibuss wären zwar bequemer und schneller gewesen, wir wollten Ferdl aber keinesfalls unbewacht lassen, da wir den Fahrern nicht recht trauten.



37. Tag...Die Hoelle ist ein Waschbrett

Irgendwo in der Steppe - Altai

Am Morgen trafen wir einen Yakhirten, der sich für unser Auto interessierte. Wir spendierten ihm einen Tee. Danach half er uns, Ferdl anzuschieben, denn er sprang wieder nicht an. Es gelang nicht, in der Steppe konnten wir nicht so schnell schieben. Zwei Autofahrer halfen dann auch noch mit, auch sie hatten zu wenig Power. Schließlich kamen unsere irischen Freunde, mit ihrer Hilfe gelang es, Ferdl zu starten.

Danach lagen die bislang schlimmsten 180km der ganzen Rallye vor uns. Auf Waschbrettstrassen bis Altai. Größtenteils mussten wir neben der Hauptpiste fahren, um nicht komplett durchgerüttelt zu werden. Es waren permanent Wellen, Loecher und sandige Stellen zu überwinden. Ferdl hielt tapfer durch, wir litten mit ihm. Auch den Iren ging es nicht besser, und die beiden Engländer (Team "Scone to Mongolia"), die wir aus Semej kannten, schlichen dahin. Wir entschieden uns, schneller zu fahren, da man das Waschbrett so weniger spürt. Dafür musste Niki hochkonzentriert fahren, um allen Hindernissen ausweichen zu können.



In Altai machten wir Pause. Ferdl konnten wir nun überhaupt nicht mehr starten. Alle Tricks waren vergeblich. Es blieb uns nichts anderes übrig, als in die lokale Werkstatt ("Mongol Rallye Auto Service", gehoert aber nicht dem Veranstalter) zu fahren und zu warten. Am Abend bekam ein Elektroniker Ferdl wieder zum Laufen, er startete aber nur manchmal und manchmal wieder nicht. Es war also ein schwierigeres Problem.

Es hiess warten bis zum nächsten Tag.

36. Tag...Verschollen im Niergendwo

Irgendwo am Ende des Asphalts - Irgendwo in der Steppe

So früh wie die Iren schlafen gegangen waren, waren sie auch schon wieder auf den Beinen.Wir ließen uns mehr Zeit, trafen sie aber noch einige Male an der Strecke. Bis Altai erwarteten wir nur 300km ohne Asphalt. Zunächst fuhren wir entlang einer risiegen Baustelle, dann auf neuem Asphalt und schliesslich mitten durch die Steppe. Im 90 Grad Winkel trafen wir dann auf eine ältere Asphaltstrasse und entschieden, dieser nach Osten zu folgen. Nach fast 200km endete sie bei einer Mine. Über eine Schotterpiste kamen wir wieder zur Hauptstrasse, deren Asphalt an der Kreuzung ebenfalls endete. Wir mussten dieser noch 270km folgen, um nach Altaj zu gelangen. Im Ort Darbi rasteten wir kurz und fuhren dann noch ein Stück weiter. Warum wir so falsch gefahren waren, blieb uns unklar, die Iren taten das gleiche, leider trafen wir sie heute nicht mehr. Wir hatten 500km geschafft und waren am Abend noch immer 180km von Altai entfernt.